Ubuntu 15.04: (Kleine) Nacharbeiten am Unity-Desktop
Das Update auf Ubuntu 15.04 verlief ohne grosse Probleme und war einmal mehr sehr schnell durchgeführt. Allerdings musste ich diesmal sehr viele Kleinigkeiten anpassen, da ich mit den Standardeinstellungen nichts anfangen konnte. Dies ist eine gute Gelegenheit um all die verschiedenen Schrauben zu zeigen, an denen man im Unity-Desktop drehen kann.
Menüs immer anzeigen
Standardmässig wird bei einem Anwendungsfenster in Ubuntu nicht das Menü, sondern eine etwas über den Inhalt (wie der Dateiname oder die URL einer Webseite) angezeigt. Erst wenn man mit der Maus über den Fensterrahmen fährt erscheint die Menüauswahl. Dies kann man mit diesem Befehl in der Kommandozeile ganz einfach ändern:
Von nun an sind die Menüpunkte immer direkt sichtbar.
Hervorhebungsfarbe ändern
Von all den Änderungen hat mich das grelle Orange als Hervorhebungsfarbe am meisten gestört. Die Farbe ist in einer Auswahlliste gerade noch erträglich, nicht aber bei einem grösseren markierten Text. Diese Einstellung kann man mit dem Werkzeug "GTK Theme Configurator" ändern. Falls dieses Werkzeug noch nicht installiert ist, kann man dies über die Kommandozeile oder das Ubuntu Software Center nachholen.
Nun kann man ganz einfach die gewünschte Farbe auswählen und wird nicht mehr von einem grellen Farbton geblendet.
Schriftgrösse und Desktop Design anpassen
Mit dem "Unity Tweak Tool" kann man alle anderen Bereiche der Oberfläche anpassen. Dies reicht von der Schriftgrösse über die Anzahl virtueller Desktops bis hin zu den Icons. Hier kann man ebenfalls einstellen, ob die Menüleiste oben am Bildschirm oder am Fenster der jeweiligen Anwendung erscheinen soll.

Standardeinstellungen für Dienste anpassen
Bisher musste man in Ubuntu jeweils die Startskripte der Dienste direkt anpassen. Nach einem Update sind so immer alle Einstellungen weg und man muss von vorne beginnen. Das dies ein Problem ist hat man nun auch bei Ubuntu eingesehen und verwendet nun einen deutlich besseren Ansatz: alle Anpassungen werden an den Dateien in /etc/default
vorgenommen.
Wenn man den Port von Mediatomb ändern will, erfolgt dies dementsprechend nicht mehr in der Datei /etc/init.d/mediatomb
, sondern in /etc/default/mediatomb
. Damit kann man zukünftig die Dateien in /etc/init.d
aktualisieren und die eigenen Einstellungen in /etc/default/
bleiben erhalten.
Bildschirmsperre aktivieren
Ebenfalls gewöhnungsbedürftig war die fehlende Funktion zum sperren des Bildschirms. Die entsprechende Option kann man in den Systemeinstellungen aktivieren, womit auch das noch das letzte verbleibende Werkzeug für Einstellungen zum Einsatz kommt:
Wenn dies gemacht ist, funktioniert das Sperren des Desktops wieder über die Tastenkombination [Windows] + [L]
.
Fazit
Das Update auf Ubuntu 15.04 ist schnell installiert, allerdings braucht es einige Werkzeuge und viel Zeit bis wieder alles wie gewohnt läuft. Gerade die verschiedenen Werkzeuge sind alles andere als Benutzerfreundlich und es würde Ubuntu sehr gut tun, wenn diese Vielfalt schnellstmöglich einem brauchbaren Konfigurationswerkzeug weichen würde.