5 Punkte für bessere Präsentationen
Präsentationen und Vorträge vorzubereiten bedeutet meist viel Arbeit. Während Tagen wenn nicht gar Wochen wird an der Vorbereitung intensiv gearbeitet und oft braucht es viel Überwindung um vor das Publikum zu treten. Ich finde es immer schade wenn diese viele Arbeit am Ende in einer Präsentation resultiert, die wegen Kleinigkeiten hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt.
Da mir oft die immer gleichen Punkte auffallen, möchte ich heute einige kleine Anpassungen zur Verbesserung zeigen. Weitere Ideen sind als Kommentar sehr willkommen.
Keine Wand aus Text
Ein Foliensatz soll die wichtigsten Punkte der Präsentation aufnehmen. Während man über die richtige Balance zwischen Hintergrundinformationen und Stichworten debattieren kann, so sollte doch niemals eine Folie komplett mit Text gefüllt sein. Noch schlimmer ist nur noch diese Folie als Ganzes vorzulesen...
Ist tatsächlich so viel Text notwendig gibt es bessere Alternativen: Sei dies ein Handout, ein eigenständiges Dokument, ein oder mehrere Blogeinträge. Welche dieser Varianten besser geeignet ist hängt stark vom Publikum ab. Alle sind aber besser als die Wand aus Text, die einem entgegen der weit verbreiteten Ansicht auch im Nachhinein nicht hilft die gewünschten Informationen aufzufinden.
Lesbare Schriftgrösse
Mit der Wand aus Text geht meist auch eine sehr kleine Schrift einher. Da man viel zeigen will muss halt die Schrift entsprechend klein ausfallen. Die Folge davon sind Folien, die man ab der 2. Reihe nicht mehr lesen kann. Wozu wollte man aber nochmals so viel Text einfügen? Genau, damit das Publikum die wichtigen Informationen lesen kann...
Als einfache Grundregel für Schriftgrössen gilt aus meiner Sicht: Wenn die Schrift auf dem Bildschirm nicht zu gross wirkt ist sie auf der Leinwand viel zu klein. Daher sollte man ruhig 2 Schriftgrade höher einsteigen und je nach Raumgrösse sogar eine noch grössere Schrift wählen. Ein Technikcheck vor der Präsentation kann dann für die Feinabstimmung verwendet werden um auch der hintersten Reihe eine lesbare Folie zu bieten.
Lesbare Diagramme und Code
Was für den Text gilt muss auch für Diagramme und Code beachtet werden. Soll anhand eines Diagramms gezeigt werden wie sich gewisse Werte entwickeln, müssen diese vom Publikum auch gesehen werden können. Zu oft wird aber weder im Kontrast noch bei der Farbwahl oder der Liniendicke ans Publikum gedacht...
Düne Linien in Diagrammen lassen sich oft sehr einfach mit einer stärkeren Linie ersetzen. In Kombination mit klar unterscheidbaren Farben ist dies meist alles was nötig wäre. Bei Quellcode geht es sogar noch einfacher: Alles was man in Visual Studio machen muss ist die den Zoomfaktor auf 200% zu stellen oder das kleine Werkzeug ZoomIt verwenden.
Zeitraster einhalten
Nur die wenigsten Präsentationen sind so wichtig das man den ganzen Tag danach ausrichtet. Meist ist eine Präsentation nur ein Punkt von vielen der an diesem Tag erledigt werden soll. Ein pünktlicher Start und ein rechtzeitiges Ende der Präsentation sind daher unerlässlich.
Nichts ist mühsamer als ein Präsentator der seine Zeit massiv überzieht und sich in unwichtigen Details verliert. Dies führt nicht nur zu Verspätungen der nachfolgenden Termine sondern geht auch sehr schnell ins Geld...
Besser machen kann man dies in dem man seine Präsentation mit 5 Minuten weniger Zeit plant. So kann man auch auf einige Fragen eingehen und ist nicht bereits am überziehen. Eine Uhr oder ein Wecker hilft ebenfalls dabei die Zeit im Auge zu behalten, falls das gewählte Präsentationsprogramm dies nicht selber anbietet.
Live-Coding vermeiden
Auch wenn es einige Leute gibt die ohne weiteres vor Publikum fehlerfreien Code schreiben können, so trifft dies für die meisten Präsentatoren nicht zu. Es gibt wesentlich spannendere Möglichkeiten um eine Präsentation zu gestalten als mit einem vollen Saal Fehler zu suchen...
Code soll ruhig gezeigt werden. Gerade wenn es um Details geht sind Code-Beispiele sehr hilfreich. Allerdings genügt es meistens diese zu zeigen, ohne dafür den Code vor Publikum einzutippen. Will man schrittweise den Code für eine Anwendung ergänzen empfiehlt es sich Git zu verwenden und von einem Commit zum nächsten zu springen.
Fazit
Obwohl diese 5 Punkte sehr subjektiv sind können diese doch zu besseren Präsentationen führen. Damit ist zwar noch keine erfolgreiche Präsentation garantiert, doch kommt man so leicht in die Gruppe der angenehmeren Präsentationen.