TechDays 2011 in Basel
Anfangs Mai war es wieder so weit: Die TechDays 2011 riefen die .Net Entwickler nach Basel. Für mich waren die grossen Themen der TechDays Silverlight 5 und das Windows Phone 7. Ich hoffte auf etliche neue Ideen sowie zahlreiche Tipps und Tricks. Dies wurde nicht nur erreicht sondern noch übertroffen.
Silverlight 5 und Windows Phone 7
Ronnie Saurenmann zeigte die praktischen Neuerungen in Silverlight 5. Die auf Ende Jahr erwartete Version wird das Drucken deutlich beschleunigen. Wenn man mit Vektoren statt mit Rastergrafiken seine Reports drucken kann wird man viel weniger Daten hin und her schieben müssen.
Das Pivot Control wird auch endlich mit zur Laufzeit definierten Werten für die Abfragen auskommen. Man erspart sich damit nicht nur die vorgängige Aufbereitung der Daten, sondern kann viel flexiblere Abfragen machen. Zusammen mit den Animationen wird man nun ein ideales Control für die Datenauswertung bekommen.
Laurent Bugnion machte mit seinen Präsentationen zum Windows Phone 7 (WP 7) eine sehr gute Arbeit. Es hat sich gelohnt nach der Enttäuschung im letzten Jahr bei RIA Services doch wieder seine Präsentationen anzuschauen. Im ersten Teil zeigte er eine grundlegende Einführung zu WP 7 um zu erklären, was Windows Phone eigentlich ist und wie das Ökosystem dazu aussieht. Dazu nutzte er die Applikation, die er schon für seine Präsentation an der MIX im April verwendet hat.
Im 2. Teil ging es dann an die Details wie man so eine Applikation entwickelt. Wie es der Titel "WP7 Deep Dive" erwarten liess wurden dabei viele Punkte angesprochen, die vor allem für diejenigen interessant waren, die bereits fürs WP7 entwickeln. Bugnion konnte dabei unter anderem von seinen Erfahrungen mit der SBB-App berichten.
Gute Präsentationen aus der .NET User Group Bern
Kay Herzam und René Leupold hielten die Ende April in Bern vorgestellten Präsentationen. Ich war erfreut wie viele Leute sich „Entity Framework – ein Überblick“ von René anschauten. Obwohl im Raum nebenan Sascha Corti eine Einführung in HTML 5 gab und es sich um den ersten Session Block des 2. Tages handelte, mussten einige Zuhörer dem Vortrag im Stehen folgen.
Den Vortrag von Kay zur Webentwicklung mit ASP.NET und den 2. Teil zu Entity Framework von René konnte ich mir leider erst als Video anschauen. (Die 2 Windows Phone Sessions liefen parallel dazu) Was ich von meinen Arbeitskollegen zu den Präsentationen hörte war durchwegs positiv und könnte wohl dazu führen das noch der eine oder andere den Weg an ein Treffen der DNUG Bern finden wird.
Viel Gutes und nur eine Enttäuschung
Mario Szpuszta lieferte (meiner Meinung nach) die beste Präsentation. Sein Thema „OData und WDF Data Services unter der Lupe“ war genial vorgetragen und eine ideale Kombination aus Humor und technischen Details. Ob man sich schon mit dem Thema beschäftigt hat oder es zum ersten Mal hörte – es war für jeden etwas dabei. Das Video dazu ist zwar gut, es fehlt aber leider all das was Mario auf der Bühne vorgeführt hat.
Mich enttäuschte eigentlich nur die Deep Dive Präsentation zu Expression Blend von Christian Moser. Dies lag vor allem an dem was ich vom Vortrag erwartet hatte. Die unbekannten Features konnte ich nicht finden, dafür waren die gezeigten Möglichkeiten zu sehr an dem was man innert kürzester Zeit selber herausfindet. Es gab zwar auch zahlreiche hilfreiche Tipps, doch für eine Advanced Session schien mir dies alles zu oberflächlich.
Als 100er (Basic) oder 200er (Intermediate) Session wäre die Präsentation sehr gut gewesen. So aber fehlte mir zu viel. Ich kann die Session aber all denen Empfehlen, die schon die ersten Schritte mit Expression Blend gemacht haben und nun gerne mehr wissen möchten.
Twitter – nichts für Schweizer Entwickler?
Vor den einzelnen Präsentationen wurde jeweils eine Twitterwall eingeblendet. Wer seinen Tweet mit dem offiziellen Hashtag #chtd versah wurde nicht nur einfacher gefunden, sondern erschien auch auf dieser Twitterwall. Man konnte so sehr schön und fast in Realtime sehen wie die TechDays bei den Entwicklern ankamen. Jedenfalls bei denen die Twitter nutzen.
Mich erstaunte wie gross die Ablehnung gegen Twitter war. Fast in jeder Session hörte man immer wieder ein „Wer braucht den das?“ oder ein „Die meinen auch es würde sich jemand für ihre Meinung interessieren“. Es schien fast als ob Twitter ein Phänomen ist, das an einem grossen Teil der .Net Entwicklern in der Schweiz vorbei gegangen ist. Ist dies wirklich so oder sass ich nur jeweils im falschen Teil der Räume?
Präsentationen und Videos
Auf der offiziellen Seite findet man unter Präsentationen / TechDays 11 die Folien und Videos zu den einzelnen Sessions. Leider sieht man jeweils nur was auf die Leinwand projiziert wurde. Bei anderen Veranstaltungen wie der MIX sieht man auch noch den Referenten, was die ganze Sache deutlich interessanter macht. Dies wäre vielleicht noch eine Verbesserung fürs nächste Jahr – oder den Herbst.
Nächste TechDays: Im Herbst
Die nächsten TechDays werden im Oktober in Bern stattfinden. Dies da Microsoft die Veranstaltungen besser aufeinander abstimmen will. Wenn ich das Ziel auch sehr gut finde, so scheint mir das Risiko in einem Jahr 2 TechDays durchzuführen sehr gross. Ich befürchte dass sich die Besucherzahlen in Bern in Grenzen halten werden, da 4 Tage Weiterbildung für viele Firmen wohl zu viel sind. Ich bin daher gespannt wie hoch die Eintrittspreise sein werden und was man alles rund um Windows 8 zeigen will.
Fazit
Mir gefielen die TechDays 2011 sehr gut. Die Themen im Developer Track passten zu meinen Interessen und hatten durchwegs eine gute Qualität. Wenn es auch noch Platz für die eine oder andere Verbesserung hat, so freue ich mich doch auf die nächsten TechDays.