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Hosting-Anbieter für (Open Source) Projekte

Vor 10 Jahren war es relativ einfach, einen Hoster für sein Open Source-Projekt zu finden. SourceForge war was den Leistungsumfang und die gebotenen Möglichkeiten betraf der mit Abstand führende Anbieter. Seither ist auch in diesem Bereich die Zeit nicht still gestanden. Neue Anbieter kamen und versprachen revolutionäre neue Ansätze. Wie sieht es heute aus? Wo sollte man mit seinem Projekt hin?

Dies ist für mich nicht nur eine theoretische Frage. Für AtaraxiS brauchen wir einen neue Heimat. Daher habe ich mich umgeschaut und eine Zusammenstellung der meiner Meinung nach derzeit wichtigsten Hoster erstellt.

SourceForge

SourceForge ist auch heute noch der grösste Hoster für Open Source Projekte. Derzeit werden wohl gegen 300'000 Projekte gehostet. SourceForge ist sehr bekannt und beherbergt eine ganze Reihe bedeutender Projekte wie Notepad++, phpMyAdmin, SquirrelMail oder CDex.

Origo

Origo ist ein relativ junger Dienst, der von der ETH Zürich betrieben wird. Derzeit werden rund 4000 Projekte gehostet, von denen 770 Open Source sind. Als einer der wenigen Hoster ist es bei Origo möglich, auch Closed Source Projekte kostenlos zu hosten.

Google Code

Google bietet unter code.google.com seit Mitte 2007 ebenfalls die Möglichkeit, Open Source Projekte zu hosten. Um den Dienst zu nutzen braucht man einen Google-Account, aber nicht zwangsläufig GMail. Derzeit gibt es eine Begrenzung von 1GB für Code und 2 GB für Downloads.

CodePlex

CodePlex ist die Hosting Plattform für Open Source Projekte von Microsoft. Neben SVN kann man auch über Mercurial und dem Team Foundation Server auf seine Projekte zugreifen. Der TFS ist eine Plattform für die Softwareentwicklung. Neben der Versionsverwaltung ermöglicht der TFS auch die Generierung von Reports, Issue Tracking und integriert sich voll in Visual Studio. CodePlex ist nicht auf Programmiersprachen von Microsoft begrenzt, sondern steht allen Open Source Projekten offen.

GitHub

GitHub bietet einen neuen Ansatz für die Entwicklung. Ähnlich Twitter gibt es eine Timeline und Follower, mit der man sich über den Fortschritt der Entwicklung der einzelnen Projekte auf dem laufenden halten kann. GitHub bietet nur Git als Versionierungssystem an und limitiert die Open Source-Projekte auf 300 MB. (Bei Bedarf kann mehr verlangt werden)

Bitbucket

Bitbucket ist für Mercurial was GitHub für Git ist. Auch was das Preismodell betrifft lassen sich die beiden Anbieter vergleichen. Bitbucket ist aber günstiger und bietet derzeit mehr Speicherplatz. Wer mit Mercurial entwickelt sollte Bitbucket als Hoster in Betracht ziehen.

Vergleich

Source ForgeOrigoGoogle CodeCode PlexGitHubBitbucket
BetreiberGeeknet IncETH ZürichGoogleMicrosoftGitHub Inc.Avantlumiere
Hosting Open Source?JaJaJaJaJaJa
Hosting Closed Source?NeinJaNeinNeinab 7$/Monatab 5$/Monat
SVN?JaJaJaJaNeinNein
Andere VCS?Git, Mercurial, BazaarNeinMercurialMercurial, TFSGitMercurial
Wiki?JaJaJaJaJaJa
Issue Tracker?JaJaJaJaJaJa
Forum?JaJaNeinJaNeinNein
Mailing-Liste?JaNeinNein (Google Groups)JaNeinNein
File Release?JaJaJaJaJaJa

Fazit

Der Leistungsumfang zwischen den einzelnen Anbieter variiert nur minimal. Ein Wiki und ein Issue Tracker gehören ebenso wie der Download-Bereich zum Grundangebot. Subversion wird abgesehen von Bitbucket und GitHub von allen unterstützt.

Die gute Nachricht: Das Grundangebot deckt die meisten Anforderungen ab und man kann frei zwischen den Anbietern wählen. Erst wenn man nicht mit Subversion entwickeln will oder ein Closed Source Projekt hat, lichtet sich der Markt. Dies bedeutet aber auch, dass es nicht mehr wirklich einen Standardanbieter gibt. Bei den heutigen Suchmaschinen ist es aber kein Problem ein passendes Projekt zu finden, egal wo dies liegt.

Wo soll man nun also mit seinem Projekt hin? Dorthin wo es einem am besten gefällt. AtaraxiS wird aus dem Grund in den nächsten Wochen zu Origo umziehen.